Finale Ligure
Drei Tage Westalpen – Mit der Kove 450 Rally von Finale ins alpine Hinterland
Einleitung
Drei Tage, ein Motorrad, unzählige Höhenmeter.
Die Westalpen sind ein Traumziel für Offroadfahrer – rau, ehrlich und voller Geschichte. Mit der Kove 450 Rally geht es auf eine komprimierte, aber intensive Tour: von der ligurischen Küste über alte Militärstraßen bis hinauf zu den einsamen Pässen des Piemont.
Schon vor dem Start zeigt sich, wie wichtig Vorbereitung ist. Neben Werkzeug, Ersatzschlauch und Trinkrucksack gehört auch ein Garmin InReach Mini 2 ins Gepäck – ein kleiner, aber enorm wertvoller Begleiter. In Regionen, in denen das Handy längst kein Netz mehr hat, vermittelt es ein gutes Gefühl, im Notfall trotzdem kommunizieren zu können.
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Tag 1 – Finale Ligure und Forte Baraccone
Der Tag beginnt mit dem Klang der Wellen – und dem kernigen Startsound der Kove. Von Finale Ligure aus windet sich die Strecke durch enge Täler hinauf Richtung Colle Melogno. Schon nach wenigen Kilometern weicht der Asphalt grobem Schotter, die ersten Ausblicke auf die Riviera sind atemberaubend.
Ziel des Tages ist das Forte Baraccone, eine alte Befestigungsanlage auf rund 1.400 Metern Höhe. Der Aufstieg dorthin führt über verwitterte Militärwege, enge Kehren und lose Steine – die perfekte Einstimmung auf die kommenden Tage.
Die Kove fühlt sich hier in ihrem Element: leicht, direkt und mit starkem Antritt. Doch auf den langsamen, technischen Abschnitten zeigt sich ihr Rallye-Charakter – das Fahrwerk ist hart, jeder Schlag fordert den Fahrer. Nach einer Pause am Fort mit Blick auf die Seealpen geht es am Nachmittag denselben Weg zurück nach Finale.
Der Tag endet, wie er begonnen hat – mit Blick aufs Meer. In der Flybar in Finalborgo gibt’s ein kühles Bier, die Hände noch staubig, der Kopf voller Eindrücke. Perfekter Abschluss eines echten Offroad-Tages.
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Tag 2 – Ins Hinterland: Die große Schleife durch das Piemont
Der zweite Tag ist der Königstag in der Distanz: knapp 300 Kilometer durch das Herz des Piemont.
Frühstart bei Morgendämmerung, dann über Calizzano und Garessio Richtung Ormea. Von dort geht es weiter über kleine, kaum befahrene Bergstraßen, vorbei an Kastanienwäldern, alten Dörfern und stillen Tälern.
Der Weg führt über Colle di Tenda bis in die Höhen der alten Grenzregion. Die Schotterpassagen werden rauer, die Luft dünner. Auf 2.000 Metern wechselt der Untergrund ständig – von festem Fels zu losem Geröll. Hier zeigt sich das Rallye-Erbe der Kove: stabil bei Tempo, mit sattem Vortrieb, solange sie bewegt wird.
Eine Eigenart fällt dabei auf: Wenn man während der Fahrt das ABS vorne und hinten deaktiviert, zeigt das Kombiinstrument zwar sofort an, dass es ausgeschaltet ist – tatsächlich greift das ABS aber noch, bis man einmal komplett zum Stillstand gekommen ist. Erst danach ist es wirklich aus. Das ist zunächst etwas irritierend, besonders auf Schotterabfahrten, wo man erwartet, dass das System sofort abschaltet. Hat man das einmal verinnerlicht, ist es kein Problem mehr, aber es verlangt Aufmerksamkeit.
Nach einer langen Schleife durch Limone Piemonte und Entracque führt die Route über kurvige Asphaltstraßen zurück ans Meer.
Nach fast zehn Stunden im Sattel erreicht man wieder Finale Ligure – erschöpft, aber glücklich. Ein Tag, der zeigt, was die Kove kann – und wo sie fordert.
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Tag 3 – Der Pizzo Ceresa
Der letzte Tag bringt das fahrerische Highlight: der Aufstieg zum Pizzo Ceresa.
Von Finale aus geht es Richtung Valle Maira, wo die Strecke bald in steiles, felsiges Gelände übergeht. Enge Kehren, loses Geröll, tiefe Spurrillen – hier trennt sich Können von Wollen.
Die Kove 450 Rally verlangt hier volle Konzentration:
Das harte Fahrwerk arbeitet direkt, jede Bodenwelle wird spürbar. In den steilen Rampen muss sie mit Schwung gefahren werden – sie ist ein Rallye-Motorrad, kein Trail-Bike. In langsamen Passagen wird’s anstrengend, aber sobald man sie laufen lässt, spielt sie ihre Stärken aus.
Oben, auf etwa 2.200 Metern, öffnet sich der Blick auf die endlose Berglandschaft.
Hier oben, weitab jeder Zivilisation, ist das InReach Mini 2 wieder ein beruhigender Gedanke – zu wissen, dass man im Notfall Hilfe rufen könnte, selbst ohne Mobilfunknetz.
Der Rückweg nach Finale ist lang, aber entspannt.
Abends – das Meer, ein kühles Getränk und das Wissen, etwas Besonderes erlebt zu haben.
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Fazit
Drei Tage, drei völlig unterschiedliche Gesichter der Westalpen:
Vom ligurischen Schotter über die weiten Hochebenen des Piemont bis zum technischen Aufstieg am Pizzo Ceresa.
Die Kove 450 Rally überzeugt als ernstzunehmendes Rallye-Motorrad – leicht, robust, mit beeindruckender Stabilität bei Tempo. Doch sie will aktiv gefahren werden:
• In langsamen, steinigen Passagen ist das harte Fahrwerk fordernd.
• In engen Kehren neigt das Vorderrad zum Schieben.
• Das ABS reagiert verzögert auf Deaktivierung, was man wissen sollte.
• Auf schnellen Pisten dagegen spielt sie ihre ganze Stärke aus.
Erfreulich ist auch, wie gut die Originalbereifung funktioniert hat:
Mit einem Reifendruck von 1,3 bar vorn und 1,1 bar hinten zeigte sie sowohl auf der Straße als auch auf Schotter hervorragenden Grip und Stabilität. Nach rund 800 Kilometern war kaum Abnutzung festzustellen – sicher auch dank der durchgehend trockenen Bedingungen, die das Material geschont haben.
Und wer in solch entlegenen Regionen unterwegs ist, weiß spätestens dann, wie wertvoll ein kleines Gerät wie das Garmin InReach Mini 2 ist – kein Luxus, sondern ein echtes Stück Sicherheit.
Empfohlene Ausrüstung: GPS mit Offlinekarten, Garmin InReach Mini 2, Trinkrucksack, Werkzeugrolle, Ersatzschlauch, Reifenheber, Protektorenjacke, Kondition – und Lust auf echtes Abenteuer.
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